„Humsera“ ist die fränkische Bezeichnung für Marktfrau. Marktfrauen gibt es über viele Generationen hinweg. Meine Humsera „denkt“, lebt, schmückt sich mit Gemüse. Es ist und macht ihr Leben aus. Und doch ist die Humsera im traditionellen Stil nicht nur aus dem Sprachgebrauch verschwunden, sie ist am Markt nicht mehr zu sehen. Allerdings stehen viele Marktverkäufer*innen für sie und verkaufen nach wie vor Obst und Gemüse. Deswegen habe ich die Humsera in die Neuzeit gesetzt: Mit frischen, grellen Farben, glänzendem Gemüse, einem ausladendem Hut und ganz erhaben thront sie auf einem Sockel. Eine gewisse Doppeldeutigkeit ist durchaus beabsichtigt.
Zum Hintergrund…
Für das Projekt „Oogemolda Humsera“ habe ich mich als erste von 10 Künstler*innen bereiterklärt, eine der „Humsera Jetzerdla“ Skulpturen zu bearbeiten. Initiiert wurde das Projekt vom gebürtigen Bamberger Stephan Zehentmeier, in dessen Auftrag die moderne Version der fränkischen Marktfrau von der Düsseldorfer Künstlerin Antjepia Gottschalk kreiert wurde. Die Unikate, die aus dieser Aktion entstanden sind, wurden anschließend in einer Auktion versteigert. Der Erlös von 6240 Euro kam zu einer Hälfte den Künstler*innen und zur anderen Hälfte gemeinnützigen Zwecken zugute. Weitere Infos finden Sie hier.
Auch nach der Auktion hat die Humsera nicht ihren Reiz verloren, und so blieb es für mich nicht bei nur einer Intepretation…